Finanzplan 2026–2030 und Budget 2026
04. Nov 2025
Das Wichtigste in Kürze
Der Gemeinderat hat das Budget 2026 zuhanden des Grossen Gemeinderates verabschiedet. Es weist im Allgemeinen Haushalt einen Ertragsüberschuss von CHF 2'357'500 und im Gesamthaushalt einen solchen von CHF 2'192'200 aus. Die Steueranlage und der Ansatz der Liegenschaftssteuer bleiben unverändert.
Steffisburg befindet sich in einer sehr guten finanziellen Ausgangslage. Die neue Schul-, Kultur- und Sportanlage und der Hochwasserschutz an der Zulg sind im Bau. Bis im Jahr 2030 sind Investitionsausgaben von CHF 96,7 Millionen vorgesehen, insbesondere zur Weiterentwicklung der Schulinfrastruktur. Diese Investitionen sind notwendig und politisch gewollt.
Die wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen sind instabil. Das gesamtwirtschaftliche Umfeld ist von hohen Schwankungen geprägt. Der Gemeinderat verfolgt daher eine flexible und vorausschauende Finanzpolitik. Die aktuell ungenügende Selbstfinanzierung wird als temporäre Übergangsphase betrachtet. Die mittelfristige Verbesserung der Selbstfinanzierung sowie die Stabilisierung der Verschuldung sind zentrale Herausforderungen. Der Finanzplan ist fachlich und politisch tragbar.
Finanzplan 2026–2030
Die Finanzplanung ist aus heutiger Sicht tragbar, jedoch mit erheblichen Risiken verbunden. Der Gemeinderat anerkennt die Notwendigkeit der Investitionen und verpflichtet sich zu einer verantwortungsvollen Steuerung. Die Planung wird jährlich überprüft und angepasst.
Das operative Ergebnis ist eine zentrale Steuerungsgrösse. Ein Überschuss ermöglicht Handlungsspielraum, ein Defizit weist auf fremdfinanzierten Konsumaufwand hin. Gemäss Planung ist das operative Ergebnis des Allgemeinen Haushalts positiv, im Jahr 2030 negativ.
Die Erfolgsrechnungen des Allgemeinen Haushalts zeigen in der Planperiode 2026 bis 2030 kumulierte Ertragsüberschüsse von CHF 10,5 Millionen. Diese resultieren aus höheren Steuererträgen, ausserordentlichen buchmässigen Erträgen aus Spezialfinanzierungen sowie dem Wegfall von CHF 2,0 Millionen Abschreibungen ab 2026 (Übergangsphase HRM1). Zudem wird angenommen, dass zwischen 2027 und 2029 Mehrwertabgaben von CHF 10,6 Millionen aus der Ortsplanungsrevision fakturiert werden - können zeitliche Verschiebungen sind möglich.
In der Erfolgsrechnung sind Kosten von CHF 5,4 Millionen für den Ersatz von LED-Leuchtmitteln und Leuchten und weiterer werterhaltender Unterhalt in den Schul-, Verwaltungs- und Betriebsgebäuden eingestellt. Andererseits werden auch Baurechtszinse und neue Mieterträge aus dem Gewerbegebiet Aarefeld (RAUM 5) sowie Liegenschaften des Finanzvermögens erwartet.
Zwischen 2025 bis 2030 sind Nettoinvestitionen von CHF 96,7 Millionen vorgesehen. Gemäss Plan können diese bei gleichbleibender Steueranlage nur zu 35,6 % aus eigenen Mitteln finanziert werden, was zu einer theoretischen Neuverschuldung von CHF 63,5 Millionen führt. Aufgrund vorhandener Liquidität - unter anderem aus aufgeschobenen Investitionen und Finanzanlagen – wird eine Fremdfinanzierung voraussichtlich erst ab 2028 notwendig.
Rund CHF 8,0 Millionen dieser Liquidität stammen aus dem Verkauf von Grundstücken an der Scheidgasse und am Dükerweg. Diese Mittel sollen zwischen 2027 und 2029 in Liegenschaften des Finanzvermögens reinvestiert werden und laufende Erträge generieren, um Folgekosten aus Investitionen zu decken. Da der Bau der neuen Schul-, Kultur- und Sportanlage zeitlich vor der Reinvestition erfolgt, werden die zweckgebundenen Mittel für den Neubau verwendet. Neue Schulden entstehen, sobald die Liquidität aufgebraucht ist – obwohl die Mittel ursprünglich vorhanden waren. Die Neuverschuldung ist somit auf die Infrastrukturinvestitionen zurückzuführen.
Budget 2026
Der Gemeinderat unterbreitet dem Grossen Gemeinderat folgendes Budget 2026:
- Steueranlage: 1.62 Einheiten (unverändert)
- Liegenschaftssteuer: 1.2 ‰ der amtlichen Werte (unverändert)
- Ergebnis Gesamthaushalt: CHF 2'192'200 Ertragsüberschuss
- Ergebnis Allgemeiner Haushalt: CHF 2'357'500 Ertragsüberschuss
Das Budget des Gesamthaushalts weist einen Aufwand von CHF 82'650'100 und einen Ertrag von CHF 84'842'300 aus. Es sind Investitionen von CHF 16'047'000 geplant. Der erwartete Finanzierungsfehlbetrag von CHF 12'535'600 wird durch vorhandene Liquidität gedeckt.
Es wird erwartet, dass die Unternehmungen bei der Lohnrunde einen Teil der Inflation ausgleichen und aufgrund des Fachkräftemangels zusätzliche Lohnerhöhungen gewähren. In Kombination mit dem Wirtschaftswachstum und dem Ausgleich der kalten Progression steigen die Einkommenssteuern gemäss Budget 2026 voraussichtlich gegenüber 2024 um 4,8 %.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an
Konrad E. Moser, Departementsvorsteher Finanzen
Telefon 079 238 44 85
E-Mail konrad.moser@steffisburg.ch
Monika Finger, Finanzverwalterin
Telefon 033 439 43 21
E-Mail monika.finger@steffisburg.ch
Hier können Sie den Medienbericht als PDF downloaden.
Die Beilagen zum Medienbericht lauten wie folgt:
Budget 2026
Finanzplan 2026-2030
